Reinhard Eder
Die Vogelbeere - ein Obstbaum - LWF-Wissen 17
Die Pflanzung von Vogelbeerbäumen in Hausgärten hat eine sehr lange Tradition, einerseits erwiesen sich die korallrot, leuchtenden Früchten als geeignetes Lockmittel für Vögel, die früher im Winter als Zusatznahrung von der Bevölkerung sehr geschätzt wurden, andererseits wurden die Beeren für die Herstellung von Destillaten, Kompotten, Konfitüren und Musen herangezogen.
Die Früchte der Gemeinen Eberesche eignen sich jedoch nur beschränkt als Lebensmittel, da sie einen toxischen Bitterstoff, die Parasorbinsäure, enthalten. Bei der Erzeugung von Destillaten ("Vogelbeerbrand") verbleibt der Bitterstoff größtenteils in der Schlempe, so daß keine sensorische Beeinträchtigung gegeben ist. Für die Herstellung von alkoholfreien Produkten, z.B. Konfitüren kann die störende Wirkung der Parasorbinsäure durch einige Maßnahmen zwar verringert werden (z.B. Ernte nach Frosteinwirkung, hohe Zuckergaben), eine deutliche Qualitätsbeeinträchtigung bleibt jedoch bestehen.
Eine attraktive Alternative zur Gemeinen Eberesche stellt die Kultur der Edeleberesche dar. Botanisch gesehen zählt die Eberesche (Sorbus aucuparia) zu den Rosengewächsen (Ordnung: Rosales, Familie: Rosaceae), zusammen mit dem Speierling (S. domestica), der Mehlbeere (S. aria), der Elsbeere (S. torminalis) und der Zwergmehlbeere (S. chamaemespilus) gehört sie zu den heimischen Vertretern der Gattung Sorbus , die in der nördlichen Hemisphäre mit ungefährt 100 Arten vertreten ist. Als Obstpflanze betrachtet, wird die Eberesche zur Kernobstgruppe gezählt, deren wesentliche Vertreter der Apfel, die Birne und die Quitte sind
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