Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Alexandra Wauer
Von Ruhrbirnen und Glücksbringern - LWF Wissen 67

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist unter vielen Namen bekannt. Schon die Römer kannten "sorbum torminale" als Heilpflanze. In den botanischen Werken des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit wurde sie häufig mit anderen Sorbus-Arten verwechselt. Martin Luther verwendete erstmals den Namen "Elsbeere". In der Volksmedizin wurden die gerbstoff- und pektinreichen Früchte als Heilmittel gegen Verdauungsstörungen und Durchfallerkrankungen genutzt. Ein mythischer Baum war die Elsbeere nie. Doch die keltischen Druiden glaubten, daß die Sorbusarten Unheil fernhalten könnten und umpflanzten ihre Opferstätten mit ihnen. Im westlichen Wienerwald gibt es heute noch zahlreiche freistehende Elsbeeren, aus deren Früchten der "Adlitzbeerschnaps" hergestellt wird.

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Elsbeerenblatt (Foto: U. Conrad)

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) erhielt im Laufe der Jahrhunderte über 180 Namen, beispielsweise Ruhrbirne, Wilder Sperberbaum, Atlasbaum, Arisbeere, Arlesbeere, Elzbeere, Alzbeere, Sauerbirla, Iltisbeere, Elschbirle oder Eisenbeere. In Österreich wird sie Adlasbeere genannt. Ein früher häufig verwendeter Handelsname für das Holz lautet "Schweizer Birnbaum" wegen seiner Ähnlichkeit mit Birnbaumholz.

Die nach heutigem Kenntnisstand erste Nennung des Namens "sorbum" finden wir in dem Werk "De re rustica" des römischen Schriftstellers Marcus Porcus Cato Censorius (234-149 v. Chr.). Etwa 200 Jahre später, zwischen 25 und 35 n. Chr., schrieb Aulus Cornelius Celsus seine "De re rustica" und erwähnte darin "Sorbum torminale" als Heilpflanze. Gaius Plinius Secundus der Ältere (23 oder 24-79 n. Chr.) befasste sich in seiner Enzyklopädie "naturalis historia" genauer mit der Elsbeere, ordnete sie systematisch ein und grenzte sie vom Speierling ab.

In den wenigen Überlieferungen aus dem Mittelalter, aber auch noch in botanischen Werken der beginnenden Neuzeit wird die Elsbeere entweder nicht erwähnt oder häufig mit anderen Sorbus-Arten verwechselt. Martin Luther, der Reformator und "Schöpfer der hochdeutschen Schriftsprache", verwendete erstmals den Namen "Elsbeere". Luther kannte die Elsbeere und die Wirkung ihrer Früchte. 1526 bat er in einem Brief seinen Freund Johannes Agricola, ihm für seine Frau Früchte aus Eisleben mitzubringen.

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