Forschungs- und Innovationsprojekt
RiMa-Wald Verbundvorhaben: Zukunftsorientiertes Risikomanagement für biotische Schadereignisse in Wäldern zur Gewährleistung einer nachhaltigen Waldwirtschaft; Teilvorhaben 5: Servicestelle zur Verbesserung der Pflanzenschutzmittelverfügbarkeit im Forst ( Projekt C27)

Verschiedene Pflanzenschutzmittel im Schrank

Pflanzenschutz im Wald wird in Deutschland gemäß § 3 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) entsprechend der guten fachlichen Praxis unter Einhaltung der in Anhang III der Richtlinie 2009/128/EG Artikel 14 (4) definierten Grundsätze des Integrierten Pflanzenschutzes (IPS) durchgeführt.

Daraus ergibt sich, dass die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ausschließlich als letztmögliche Handlungsoption – der Ultima Ratio – zulässig ist. Demnach ist biologischen, physikalischen und anderen nichtchemischen Methoden der Vorzug vor chemischen Methoden zu geben. Eine PSM-Anwendung ist auf das notwendige Maß zu beschränken.

Sowohl das biotisch, als auch das abiotisch bedingte Schadholzaufkommen ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Diese Entwicklung wird u.a. durch den Klimawandel getrieben, in dessen Folge Waldbestände Vitalitätseinbußen erleiden, was zu einer verminderten Widerstandskraft gegenüber Schadorganismen führt.

Einige forstliche Schadorganismen sind wiederum Nutznießer dieser Entwicklung, weil sich die Voraussetzungen zur Überwindung der Abwehrmechanismen der Wirte verbessern und/oder die Entwicklungsdynamiken von Schadorganismen begünstigt werden. Daraus resultierte in den vergangenen Jahren ein starker Anstieg von Waldschutzmaßnahmen, der auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln umfasste.

Trotz der gestiegenen Notwendigkeit und des gestiegenen Bedarfs von integrierten Pflanzenschutzverfahren und Pflanzenschutzmitteln als Ultima Ratio war und ist die PSM-Zulassungssituation im Forst angespannt. Sie hat sich sogar zugespitzt. Diese Entwicklung verwundert, wenn man bedenkt, dass Deutschland mit rd. 11,4 Millionen Hektar zu rund einem Drittel bewaldet ist.

Die Implementierung der Servicestelle zur Verbesserung der Pflanzenschutzmittelverfügbarkeit im Forst sollte helfen, dieses Problem zu beheben. Ihre Ziele waren:
  • Identifikation kurz- und langfristiger Veränderungen im Waldschutzgeschehen;
  • Erarbeitung von Lösungsansätzen bzw. Suche von Alternativen für den integrierten Pflanzenschutz im Forst;
  • Bewahrung der Handlungsfähigkeit des Waldschutzes, inklusive chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen als Handlungsoption, in Ausnahmesituationen.

Link zum Internetauftritt des Verbundvorhabens:

Veröffentlichungen

Projektinformationen
Status: abgeschlossen
Laufzeit: 01.10.2015 - 30.09.2020
Projektleitung: Dr. Andreas Hahn
Projektbearbeitung: Peter Eichel
Durchführende Institution (Teilvorhaben 5: Servicestelle zur Verbesserung der Pflanzenschutzmittelverfügbarkeit im Forst):
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Kooperationspartner: Verbundprojekt unter Koordination des Julius Kühn-Instituts
Finanzierung: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe
FNR-Förderkennzeichen: 22012315