Forschungs- und Innovationsprojekt
Borkenkäfermonitoring im Randbereich des Nationalparks Bayerischer Wald - Projekt Z 69
Status: | Abgeschlossen |
Laufzeit: | 15.03.2010 - 31.03.2015 |
Projektleitung: | Dr. Dr. Gabriela Lobinger |
Projektbearbeitung: | Julia Zeitler |
Durchführende Institution: | Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft |
Finanzierung: | Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten |
Hintergrund
Zoombild vorhanden
Nach Borkenkäferbefall abgestorbene Hochlagen-Fichtenwälder am Dreisessel (Foto: R. Petercord)
Im Jahr 1970 wurde der Nationalpark Bayerischer Wald im „Rachel-Lusen-Gebiet“ eröffnet und gemäß dem Leitgedanken „Natur Natur sein lassen“ die Bewirtschaftung im Schutzgebiet, mit Ausnahme der Randzone zum Schutz der angrenzenden Wirtschaftswälder, ausgesetzt. Im Jahr 1997 erfolgte die Erweiterung des Nationalparkgebietes auf eine Gesamtfläche von 24.240 ha.
Durch sukzessive Ausweisung von Naturzonen muss bis zum Jahr 2027 auf insgesamt mindestens 75% der Gesamtfläche das Borkenkäfermanagement im Sinne des Prozessschutzes eingestellt werden. Das bedeutet, dass dort vom Buchdrucker befallene Fichten ebenso wie durch Schadereignisse anfallendes bruttaugliches Material in den Beständen belassen werden. Dementsprechend nehmen die Bedenken der benachbarten Waldbesitzer hinsichtlich einer wachsenden Gefährdung durch Borkenkäfer aus diesen Flächen zu.
Durch sukzessive Ausweisung von Naturzonen muss bis zum Jahr 2027 auf insgesamt mindestens 75% der Gesamtfläche das Borkenkäfermanagement im Sinne des Prozessschutzes eingestellt werden. Das bedeutet, dass dort vom Buchdrucker befallene Fichten ebenso wie durch Schadereignisse anfallendes bruttaugliches Material in den Beständen belassen werden. Dementsprechend nehmen die Bedenken der benachbarten Waldbesitzer hinsichtlich einer wachsenden Gefährdung durch Borkenkäfer aus diesen Flächen zu.
Projektziel
Im Rahmen des Projektes wurde die räumlich-zeitliche Entwicklung der Buchdruckersituation und des Befallsgeschehens im Grenzbereich des Nationalpark-Erweiterungsgebietes über einen Zeitraum von insgesamt 5 Jahren (2010 incl. 2014) untersucht. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich auf die Waldschutzzone des Nationalparks sowie angrenzende Wirtschaftswälder bis 5.000 m Abstand zur NP-Grenze. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Einfluss verschiedener Faktoren und Rahmenbedingungen auf die Befallsentwicklung sollen folgende Fragen beantwortet werden:
- Besteht für die an den Nationalpark angrenzenden Wälder erhöhte Befallsgefahr durch das Aussetzen des Borkenkäfer-Managements in den Naturzonen?
- Ist ein Befallsdruck durch Buchdrucker aus dem Nationalparkgebiet nachweisbar – ist dieser dauerhaft oder ereignisbezogen, allgemein oder räumlich begrenzt?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen Befallsrisiko und Distanz zur Nationalparkgrenze?
- Durch welche zusätzlichen Maßnahmen kann der Schutz der an den Nationalpark angrenzenden Wirtschaftswälder erhöht werden?
Die Untersuchungsergebnisse ermöglichen es, den Einfluß des Nationalparks Bayer. Wald auf die aktuelle Befallsgefährdung der angrenzenden Wälder durch Buchdrucker im Beobachtungszeitraum zu beurteilen. Sie bilden die Basis zielorientierter Handlungsempfehlungen für Nationalparkverwaltung, Forstverwaltung und Waldbesitzer im Randbereich des Nationalparks.