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Ralf Petercord
Eichenschäden in Unterfranken - LWF-aktuell 99

Im Frühjahr 2010 wurden auf der Fränkischen Platte schwere Schäden an Stiel- und Traubeneichen sichtbar. Teilweise waren Eichen nicht in der Lage neu auszutreiben bzw. zeigten einen derart verzögerten und unzureichenden Blattaustrieb, dass eine Revitalisierung auszuschließen war. Dieses Schadgeschehen stand im Zusammenhang mit Fraßschäden durch Schmetterlingsraupen und anschließendem schweren Eichenmehltaubefall in der Vegetationsperiode 2009, die die Regenerationsfähigkeit der Eichen überschritten. Untersuchungen der LWF zeigen, dass dieses akute Eichensterben als Sonderfall des chronischen Eichensterbens verstanden werden kann.

Zwei Fotos von Eichenkronen. Links: Krone ohne Blätter, rechts: Krone mit sehr wenig Belaubung.Zoombild vorhanden

Abbildung: Zwei Formen der akuten Eichenschäden

Die Fraßgesellschaft der Eiche ist allgemein bekannt, Frostspanner (Erannis defoliaria, Operophthera sp.), Eichenwickler (Tortrix ­viridana) und die frühfressenden Eulen­spinnerarten verursachen regelmäßig ­Fraß­schäden, die über die hohe Regenerationsfähigkeit der Eichen, z.B. die Johannistriebbildung, ausgeglichen werden. ­Prob­­­lema­tischer ist der Fraß des Schwamm­spinners (Lymantria dispar) zu bewerten. Die Art frisst länger, so dass die Regeneration bei Kahlfraßereignissen gefährdet ist. Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), der auf der Fränkischen Platte seit der Jahrtausendwende stark in Erscheinung tritt, nimmt eine intermediäre Stellung ein. Die Art frisst länger als die frühfressenden Arten, aber kürzer als der Schwammspinner.

Kurative Waldschutzmaßnahmen, einschließlich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, sind bei Prognose bestandesbedrohender Schäden erforderlich. In der Vergangenheit waren davon Bestände betroffen, in denen bei Massenvermehrung des Schwammspinners mit Kahlfraß zu rechnen war. Gegen den Eichenprozessionsspinner waren aktive Bekämpfungsmaßnahmen dagegen nur in Ausnahmefällen notwendig.

Problematisch sind allerdings Situationen, in denen durch mehrjährigen, wiederholt starken Fraß (lang anhaltende Gradationen von Eichenwickler, Frostspanner oder Eichenprozessionsspinner) die Eichenbestände sukzessive geschwächt werden oder wenn Gradationen verschiedener Arten gleichzeitig auftreten und die Nahrungskonkurrenz zur Verlängerung der Fraßzeiten führen.

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