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Stefan Müller-Kroehling
Biodiversitätsaspekte von Kurzumtriebsplantagen - LWF-aktuell 105

Kurzumtriebsplantagen sind in sehr kurzem Umtrieb bewirtschaftete Stockausschlagwälder meist aus Pappel- oder Weidenklonen. Aktuell existieren in Bayern etwa 1.600 ha Kurzumtriebsplantagen. Da sie als Teil einer groß angelegten Strategie zur Nutzung von Bioenergie verstanden werden, gibt es Befürchtungen, dass diese Landnutzungsform sich erheblich ausdehnen und in der Folge negative Auswirkungen auf Ziele des Naturschutzes und der Landespflege haben kann. Es mehren sich daher Stimmen, welche Kurzumtriebsplantagen als potenzielle Bedrohung für den Biotop- und Artenschutz und das Landschaftsbild darstellen. Welche Erkenntnisse gibt es zu den Wirkungen von KUP auf diese Schutzgüter?

Laufkäfer Amara nitidaZoombild vorhanden

Abbildung: Amara nitida ist eine seltene Laufkäferart, die speziell
in der Begründungsphase in Kurzumtriebsplantagen angetroffen werden kann.

Viele Landschaften veränderten sich in den letzten einhundert Jahren im Rahmen einer stetigen Nutzungsintensivierung sehr stark (Ringler 1987) und die »Energiewende« verstärkt diesen Trend in manchen Bereichen zusätzlich. Eine der dabei propagierten Nutzungsformen sind Kurzumtriebsplantagen als Weichlaubholz-Stockausschlag-Bestände sehr kurzer Umtriebszeit und ohne gesetzlichen Waldstatus. Ihre Anlage bedarf jedoch nach Art. 16 Abs. 1 Satz 2 des Bayerischen Waldgesetzes (BayWaldG) der Erlaubnis.

Die Literatur zu den möglichen Auswirkungen von Kurzumtriebsplantagen auf Naturschutz und Landschaftspflege ist überraschend umfangreich, wenn man die relative Seltenheit dieses Nutzungstyps bedenkt. Weit überwiegend wird dabei auf die potenziell negativen Auswirkungen und vorsorglichen Maßnahmen zu deren Minimierung abgestellt. Letztere soll vor allem dadurch erreicht werden, dass die Anlage von Kurzumtriebsplantagen in bestimmten Bereichen wie Schutzgebieten, reizvollen Landschaften und Lebensräumen bedrohter Arten vermieden werden soll. Zum Teil wird sogar eine Pufferzone zu Schutzgebieten gefordert (Hildebrandt 2011).

Der vorliegende Artikel stellt die wichtigsten Erkenntnisse über die Auswirkungen von Kurzumtriebsplantagen auf Naturschutz-Schutzgüter vor, ergänzt durch Überlegungen zu Anforderungen an Kurzumtriebsplantagen in Bezug auf die Erreichung naturschutzfachlicher Ziele.

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