»Ramsar-Diplom« für Bayerische Wildalm - LWF-aktuell 67

Die Bayerische Wildalm - ein Moorgebiet im Mangfallgebirge an der deutsch-österreichischen Grenze - und der Wildalmfilz auf Tiroler Seite bilden das erste grenzüberschreitende Ramsargebiet zwischen Deutschland und Österreich. Das gemeinsame Schutzgebiet ist ein wichtiger Schritt bei der engen Vernetzung des Naturschutzes in Tirol und Bayern.

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Abbildung: Staatssekretär Huber (re.) und der Tiroler stellver-tretende Landeshauptmann. (Foto: StMUGV)

Feuchtgebiete zählen zu den weltweit am meisten gefährdeten Lebensräumen. Die Bayerische Wildalm ist ein ausgedehnter Moorkomplex in einer großen Karstwanne, einer Polje, im Südosten der Halserspitz im Blaubergkamm. Das Gebiet liegt auf etwa 1.430 Metern Höhe und zeichnet sich auf Grund seiner Topographie durch ein eigenes Mikroklima und einen besonderen Wasserhaushalt aus. Hier entwickelte sich eine Fülle typischer Pflanzengesellschaften der Moore und Sümpfe mit einer Vielzahl von Rote-Liste-Arten wie z. B. dem äußerst seltenen Traunsteiner Knabenkraut.

In Bayern sind bereits sieben Moor- und Feuchtgebiete als Ramsar-Gebiete ausgewiesen. Die »Bayerische Wildalm« als achtes bayerisches Ramsargebiet ist bereits FFH- und europäisches Vogelschutzgebiet.

Die 1971 in Ramsar/Iran unterzeichnete »Ramsar-Konvention « bietet ein Rahmenwerk für den Schutz und die Nutzung von Feuchtgebieten und ihren Ressourcen.

Die Konvention unterzeichneten 158 Vertragsstaaten. Insgesamt sind weltweit 1.759 Ramsar-Gebiete ausgewiesen, 33 davon in Deutschland.