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Wolfgang Falk, Karl Mellert, Ute Bachmann-Gigl und Christian Kölling
Bäume für die Zukunft: Baumartenwahl auf wissenschaftlicher Grundlage - LWF-aktuell 94

Die Forstwirtschaft kann auf den Klimawandel vor allem durch die Schaffung klimatoleranter Mischbestände mit der Einbringung angepasster Baumarten reagieren. Die bisherigen provisorischen Klima-Risikokarten der Forstverwaltung wurden umfassend überarbeitet und um Boden- und Reliefparameter ergänzt. Die neuen Karten enthalten Anbaurisiko-Einschätzungen für 21 Baumarten. Mit den neuen Karten verfügt die Forstverwaltung über ein hochwertiges Beratungsinstrument, das die Beratung der Waldbesitzer und deren letztendliche Eigentümerentscheidung im klimagerechten Waldumbau auf eine neue wissenschaftliche Basis stellt.

Mischbestand mit LaubholzverjüngungZoombild vorhanden

Abbildung 1: Sturmwurf gefährdeter Fichten-Buchenbestand an einer Traktecke der Bundeswaldinventur. Die Daten der zweiten Inventur sind Grundlage für die Modellierung.

Die Forstwirtschaft ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig von Umweltbedingungen abhängig, daher ist sie auch von einer Klimaerwärmung stärker als andere Wirtschaftszweige betroffen. Das schon von Wilhelm Pfeil (1783–1859) formulierte »eiserne Gesetz des Örtlichen«, nachdem der Standort entscheidend für den waldbaulichen Erfolg ist, behält seine Gültigkeit auch unter sich ändernden Klimabedingungen: Erfolgreich kann nur gewirtschaftet werden, wenn Standort und Ansprüche der Baumart über die gesamte Umtriebszeit – und sofern die Naturverjüngung genutzt werden soll auch darüber hinaus – zusammenpassen. Daher ist es notwendig, abzuschätzen, ob angesichts der prognostizierten Erwärmung die vorhandenen oder geplanten Baumarten noch zum Standort passen. Andernfalls steigt das Anbau-Risiko vor allem aufgrund von Dürre- und Hitzeschäden oder Schädlingsbefall stark an.

Aus der heutigen Verbreitung der Baumarten lassen sich Regeln ableiten, die voraussichtlich auch künftig gelten werden. Da wir nicht direkt in die Zukunft schauen können, erfolgt der »Blick« in eine wärmere Zukunft dadurch, dass eine heute schon wärmere Region betrachtet wird (»Raum-für-Zeit«-Ansatz). Wenn für Bayern eine Erwärmung von ungefähr 2 °C bis zum Ende des Jahrhunderts vorhergesagt wird (optimistisches Szenario B1, Spekat et al. 2007), muss überprüft werden, wo in Europa heute schon diese Bedingungen bestehen und ob die betrachtete Baumart dort zurechtkommt. Ein exakt übereinstimmendes Klima wird man dabei zwar nicht immer finden, dennoch ist der Zusammenhang meist sehr klar und die klimatischen Verbreitungsgrenzen werden deutlich.

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