Alexandra Nannig und Markus Blaschke
Pilze an Eichen - LWF-Wissen 75
Wie kaum eine andere Baumart hat die Eiche in den mitteleuropäischen Wäldern eine Vielzahl von pilzlichen Begleitern, die vom Keimling bis zum Baumstumpf zu beobachten sind. Eines ist allerdings allen diesen Arten gemeinsam: Eine ausgesprochene Vorliebe für die Traubeneiche oder die Stieleiche zeigen sie nicht.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Unter den extrem harten Fruchtkörper des
Eichenfeuerschwamms bauen Spechte gern ihre Höhlen. Foto: M. Blaschke
Schon die auf dem Boden liegenden Eicheln können in einen für sie unangenehmen Kontakt mit Pilzen kommen. Die »Schwarze Eichelfäule« (Ciboria batschiana) kann ganze Eichensaaten zerstören (Butin 1996). Der Pilz bildet kleine trompetenartige Fruchtkörper, die im Herbst aus den mumifizierten Eicheln des Vorjahres hervorbrechen.
Jungen Eichen wird die Eichenwurzelfäule oft zum Verhängnis, da die Bäume in dem Alter kaum in der Lage sind, einen Schaden zu kompensieren. Diese Wurzelfäule ist nicht auf einzelne Pilze zu reduzieren, sondern kann durch mehrere Arten hervorgerufen werden. Am auffälligsten davon ist meistens ein Befall durch Cylindrocarpon destructans, der seine Sporen in auch mit bloßem Auge gut erkennbaren, cremefarbenen Sporenlagern auf der Wurzeloberfläche ausbildet. Allerdings treten diese Pilzarten erst nach einer Vorschädigung der Eichen vermehrt auf. Dies ist z.B. nach zu starkem Wurzelschnitt oder extremen Trocken- bzw. Nassphasen der Fall.
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