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Heinz Bußler
Käfer und Großschmetterlinge an der Traubeneiche - LWF-Wissen 75

Die Traubeneiche (Quercus petraea) ist nur in wärmeren und niederschlagsärmeren Landschaften vertreten. An ihren Standorten finden sich deshalb auch vereinzelt erhaltene, Wärme und Trockenheit liebenden Faunenelemente aus dem Süden und Südosten Europas. Als eine der langlebigsten heimischen Baumarten, mit Einzelbaumaltern von über 1.000 Jahren, bietet die Traubeneiche ein stabiles Habitat. Alte Eichen bilden mit ihrer Fauna in wenigen Generationen eine Brücke in die Vergangenheit.

Der Große Puppenräuber hat eine dunkelblaues Halsschild und metallisch gefärbte Flügeldecken, die in Regenbogenfarben schillern.Zoombild vorhanden

Abbildung: Der Große Puppenräuber (Calosoma
sycophanta) ein Verfolger von Schwamm- und Prozessionsspinnerraupen, Foto: G. Lobinger

Eichen beherbergen unter den heimischen Baumarten die meisten Großschmetterlinge und Käferarten und insgesamt die meisten Insektenarten. Bekannt sind 179 Großschmetterlingsarten (Hacker 1998), über 500 holzbesiedelnde Käfer (Palm 1959) und circa 500 weitere phytophage, mycetophage und räuberischen Arten. Nur von diesen beiden Ordnungen sind somit über 1.000 Arten an Eichen nachgewiesen.

Eine scharfe Trennung zwischen der Fauna von Trauben- und Stieleiche wurde bisher kaum vorgenommen, da aber in der Regel eine Gattungsspezifikation und keine Artspezifikation der Arten vorliegt, darf die Traubeneiche als eine der artenreichsten Baumarten der heimischen Flora betrachtet werden.

Die Gattung Quercus ist entwicklungsgeschichtlich wesentlich älter als beispielsweise unsere Rotbuche (Gattung Fagus), auch sind die Eichen nach der letzten Eiszeit etliche tausend Jahre früher als die Rotbuche aus den Rückzugsgebieten nach Deutschland zurückgekehrt (Firbas1949), so dass zwischen den Tierarten und den Eichen eine wesentlich längere Phase der Koevolution stattfinden konnte.

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Autor

  • Dr. Heinz Bußler